Sprüche 1:7

 

 

Die Hauptthese der Sprüche:  

„Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Nur ein Dummkopf lehnt Weisheit ab und will sich nicht erziehen lassen.“ - Sprüche 1:7

Anmerkung: 

 

Alle Wissenschaften gehen notwendig von einem Absoluten als Einem einzigen Prinzip aus und bilden darunter ihre eigene Theorie und Praxis. Denn es ist unveränderlich und ewig, wie von Aristoteles gesagt, „dass der Beweis nicht Prinzip des Beweises ist, somit auch nicht die Wissenschaft Prinzip der Wissenschaft“ (zweite Analytik, 100b). Demnach sei jede Wissenschaft nichts als ein Glaube. Gott zu erkennen ist auch eine Wissenschaft. Der Autor der Sprüche wusste: Wahre Weisheit wird beim Nachdenken über Vergangenheit und Gegenwart nur dadurch erworben, indem „man Ehrfurcht vor dem Herrn hat“. Wenn jemand nicht auf solche Weise, sondern nur aus seiner eigenen Erfahrung eine Weisheit gewinnt und damit zum Eigensinn wird, kann man beim Leben ihn einen Dummkopf nennen. Denn er tut, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gegessen. Die Gottesfürchtigen merken doch, dass er an irgendeinem Tag mit seiner Weisheit am Ende sein wird. „Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.“ (2. Korinther 4:18)